Rückblick: Proteste in Tbilissi am / Looking back to the protest rallye in Tbilisi on 8.8.08

Ich habe diese Bilder auf dem Protestmarsch auf der Tschawtschawadse aufgenommen, etwa gegen Mitternacht vom 8. auf den 9. August. Es war ein heißer Tag, und so waren auch die Gefühle der Teilnehmer. Der Marsch zog sich hin von der russischen Botschaft (der Botschaft des Teufels, wie sich ein junger Mann ausdrückte) zum Tawis suplebis moidani, also dem Freiheitsplatz.

The blowing of horns almost blasted my ears away.

Das Gehupe der Autos war ohrenbetäubend.


I had very mixed feelings. About war itself. But even more about the outcome. It seemed to me, as if a large number of participants actually believed, the sacking of Tschinvali meant victory. I couldn't believe this naivity, as it was clear, the tiny georgian army could never win over russian forces.

Ich hatte sehr gemischte Gefühle. Über den Krieg selbst natürlich. Aber noch mehr über das drohende Ende. Mir schien, dass ein großer Teil der Demonstanten tatsächlich schon glaubte den Krieg mit der Einnahme Tschinwalis (spricht man Ts - chin - wali) gewonnen zu haben. Eine unglaubliche Naivität angesichts der erdrückenden Übermacht der russischen Armee.


As you can see from this picture, a woman holding up religious votiv tablets expressed her ethnic belonging. (Beeing georgian implicates to many Georgian firstly speeking Georgian and secondly membership in the Georgian Orthodox Church. There are muslim Georgians in the South-West, the autonomous region of Adjara. But that's a different story.)

Diese Frau hält Votivtäfelchen hoch und zeigt damit ihre Solidarität mit der gesamten Georgischen Nation. Sprache und Mitgliedschaft in der Georgischen Orthodoxen Kirche sind geradezu konstitutiv für die georgische Nationalität. (Es gibt im Südwesten, an der Grenze zur Türkei, allerdings auch muslimische Georgier. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Of course it was quite a crowd of people gathering for this protest march. But if you take 1,5 million inhabitants of Tbilisi into account, they weren't that many. These believers stayed off the buzz. Patriarch Ilja II. prayed, it was the next day, if I remember correctly, for peace and unity. That was an interesting combination in face of this conflict!